Wie Transparenz und Zirkularität zusammenkommen
Nachhaltiges Bauen erfordert fundierte Entscheidungen – nicht nur im Entwurf und in der Ausführung, sondern auch bei der Materialwahl. Immer mehr Bauprojekte werden auf Grundlage von Environmental Product Declarations (EPDs) bewertet: standardisierte Dokumente, die die Umweltwirkungen eines Produkts über seinen gesamten Lebenszyklus transparent machen.
Für Aluminium-Extrusionsprofile bedeutet dies Transparenz beim Rohstoffeinsatz, Energieverbrauch, Emissionen, Transport, Verarbeitung und den End-of-Life-Szenarien. Genau hier zeigt Aluminium als Werkstoff seine besonderen Stärken.
Was ist eine EPD?
Eine EPD ist eine objektive, standardisierte Erklärung über die Umweltleistung eines Produkts. In Europa werden sie nach der Norm EN 15804 erstellt und sind häufig in nationalen Datenbanken wie der Nationalen Umweltdatenbank (NMD) in den Niederlanden hinterlegt. Für Bauprofis sind EPDs unverzichtbar bei:
dem Vergleich von Materialien hinsichtlich CO₂-Bilanz und Zirkularität
der Untermauerung von Nachhaltigkeitszielen in Ausschreibungen
der Erfüllung von Zertifizierungssystemen wie BREEAM, LEED und DGNB
Aluminium und EPDs: Warum ist das relevant?
Aluminium erzielt gute Ergebnisse in EPDs, wenn es mit Blick auf Herkunft und Energieeinsatz produziert wird. Die Umweltwirkung von Aluminium-Extrusionsprofilen hängt maßgeblich ab von:
Art des Billets: Primäraluminium hat eine höhere CO₂-Bilanz als Billets aus recyceltem Material.
Energieverbrauch in der Produktion: Wird Aluminium mit erneuerbaren Energien hergestellt, sinkt die Umweltbelastung deutlich.
Formbarkeit und Bearbeitbarkeit: Aluminium lässt sich effizient formen und weiterverarbeiten, wodurch Materialverluste reduziert und Produktionsprozesse effizienter werden – mit direkter Wirkung auf die Umweltbilanz.
Anwendbarkeit in der Baupraxis: Durch sein geringes Gewicht ist Aluminium leichter und kostengünstiger zu transportieren; die Montage auf der Baustelle erfolgt einfacher und schneller, was Emissionen und Bauzeit reduziert.
Lebensdauer und Zirkularität: Aluminium ist robust, wartungsarm und vollständig ohne Qualitätsverlust recycelbar. Dadurch bleibt es langfristig im Umlauf und senkt die Umweltbelastung über den gesamten Lebenszyklus erheblich.
Durch die Optimierung dieser Faktoren können Aluminiumprofile nachweislich eine geringe Umweltwirkung erzielen und so direkt zu den Nachhaltigkeitszielen von Bauprojekten beitragen.
Was bedeutet das für Planer und Bauherren?
Für technische Entscheidungsträger bedeutet EPD-Transparenz, dass Materialentscheidungen nicht nur ästhetisch oder konstruktiv, sondern auch ökologisch fundiert sind. Aluminium bietet:
Messbare Leistung: durch anerkannte EPDs und LCA-Daten*
Gestaltungsfreiheit: dank Extrusionstechnik und vielfältiger Bearbeitungsmöglichkeiten
Zirkuläres Potenzial: durch Wiederverwendung und geschlossene Materialkreisläufe
*Life Cycle Assessment Daten